Holzbau
Mit dem Begriff Holzbau bezeichnet man sowohl die jeweilige Holzkonstruktion selbst als auch jenen Bereich des Bauwesens, der sich durch die vorrangige Nutzung von Holz als Baustoff auszeichnet und sich dadurch von anderen Fachgebieten, wie dem Stahl- und Mauerwerksbau, abhebt. Gerade im skandinavischen Raum werden viele Wohngebäude als Holzkonstruktion ausgeführt, doch auch in unseren Breiten wird dem Holzbau mittlerweile großes Potential bescheinigt.
Moderner Ingenieurholzbau
Unterscheiden lässt sich einerseits zwischen den traditionellen, jahrhundertealten Holzbautechniken der Zimmerleute und dem modernen Ingenieurholzbau, der ab dem ausgehenden 19. Jahrhundert aufkam und bis heute kontinuierlich weiterentwickelt wird. Der Ingenieurholzbau baut auf dem überlieferten handwerklichen Vorwissen auf und verknüpft dieses mit industriellen Innovationen und Fertigungsmöglichkeiten (beispielsweise für vorgefertigte Holzbausätze). Beim Holzbau lassen sich darüber hinaus verschiedene Varianten unterscheiden, um eine Holzkonstruktion anzufertigen (unter anderem Systembauweise, Holzrahmenbau, Massivholzbau, Holztafelbau usw.).
Kombinationsmöglichkeiten im Holzbau
Der klassische wie auch der Ingenieurholzbau erlauben zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Bautechniken. So können Holzbauelemente und Holzbausätze auch in Gebäuden eingesetzt werden, bei denen es sich um keine reine Holzkonstruktion handelt: Beispielsweise verfügen manche Bauten aus Mauerwerk über Holzdachstühle oder Holzbalkendecken. Umgekehrt ist es auch möglich, Holzbauten zu errichten, die über einige Massivbauelemente verfügen.
Der Holzrahmenbau
Der Holzrahmenbau gilt gerade bei Eigenheimen als einfache, preiswerte und flexible Konstruktionsweise, da sich mit ihr die unterschiedlichsten Grundrisse realisieren lassen und sie mit guten Dämmwerten einhergeht. Auch für Anbauten und Aufstockungen eignet sich der Holzrahmenbau gut. Wände und Decken sowie der tragende Rahmen werden dabei vollständig aus Holz gefertigt. Die Wandzwischenräume werden in weiterer Folge durch Dämmstoffe geschlossen. Bei der Gestaltung der Außenfassade und somit des Erscheinungsbildes des Hauses hat der Bauherr zahlreiche Optionen (Holz, Putz, Klinker usw.).
Gerade bei der Errichtung von mehrgeschossigen Gebäuden kommt neben dem Holzrahmenbau auch der Holztafelbau zum Einsatz. Dieser zeichnet sich durch einen extrem hohen Vorfertigungsgrad im Hinblick auf die Holzbausätze für Wände und Decken aus. Dabei erfolgen wichtige Arbeitsschritte – wie etwa die Dämmung, die Beplankung und der Einbau von Leitungen – bereits werkseitig. Nach der Auslieferung können die Bauelemente vor Ort entsprechend schneller montiert werden, was eine deutlich beschleunigte Fertigstellung des Gebäudes möglich macht.